Coversong Roads

sabato, aprile 30, 2011

Drang und Erfindungsgabe

in den U.S.A. Geld zu machen, speist sich zum großen Teil, wie ich es sehe, aus niedrigen Sozialbezügen und Löhnen für das Fußvolk. Das muß flexibel, mobil sein und nehmen, was geboten wird um dann nach besserem zu suchen. Eine Reihe US-Amerikaner übt zwei Berufe aus, da einer zum Leben nicht reicht. Scheinbar aberwitzige Ideen kursieren, führen zu Mißerfolg oder Erfolg. In einer der letzten „Business Week“ gab es einen Beitrag darüber, wie Privatfirmen aus illegalen Einwanderern Kapital schlagen.

Ein Teil der US-Immigrationsbehörde heißt jetzt Immigration and Custom Enforcement (ICE). Wie das United States Department of Homeland Security stammt es von der INS ab, dem ehemaligen Immigration und Naturalization Service. Agenten der ICE suchen und schnappen illegale Einwanderer, die durch Delikte, Vergehen kleinerer oder größerer Natur aufgefallen sind, buchten sie zur Registrierung in eines ihrer Gefängnisse ein. Dann geben sie sie an Privatgefängnisse ab, zahlen 90 Dollar pro Tag und Mann, zum Beispiel an die Corrections Corporation of America (CCA), eine Aktiengesellschaft. Um die zehn Prozent amerikanischer Gefängnisinsassen steckt in privaten Anstalten. Letzten Oktober waren bei CCA um die 80.000 Betten belegt. Im Schnitt bleiben die Illegalen 21 Tage dort, in denen ihre Fälle bearbeitet und sie gegebenenfalls per Flugzeug oder Bus ausgeflogen werden. Die CCA rühmt sich, Gefängnisse in 18 Monaten hochzuziehen. Die amerikanische Regierung benötigt 6 Jahre. Unternehmen wie diese privaten Haftanstalten sind durchorganisiert.

Der Mann aus Honduras, dessen Geschichte die „Business Week“ erzählt, war durch ein kleines Vergehen aufgefallen. Die ICE schnappte, registrierte ihn in ihrem Gefängnis in Houston und schob ihn in das CCA-Gefängnis ab, das gleich nebenan liegt. Danach trug er eine blaue Uniform. Die Farbe sagte etwas über den Grad seiner Gefährlichkeit aus. Blau = ungefährlich, orange = gefährlicher, rot = mit Vorstrafe, grün = höchster Gefährlichkeitsgrad, Isolierung erforderlich. Alle Gefangenen tragen Fußschellen.

Man stelle sich so etwas für Italien vor. Die Europäische Union, linke Wutbürger, Gutmenschen, politisch Korrekte würden vor lauter Protesten keine Zeit mehr finden, ihrem normalen Leben nachzugehen. In Italien werden Illegale in Auffanglager gesteckt, aus dem sie oft türmen, nachdem sie es in Brand gesteckt hat. Fußschellen sind nicht vorgesehen.

Mag auch jemand über die Art, wie Amis mit ihren Illegalen umgehen, entsetzt sein, so steckt doch eine effiziente Organisation dahinter, die man in Europa vergeblich sucht. Und niemand wird bestreiten können, dass die Kriminalität in den U.S.A. in den letzten 40 Jahren stark gesunken ist, in denen sich die Zahl von Gefängnisinsassen von 200.000 auf 2,2 Millionen erhöht hat.

Der Mann aus Honduras durfte in den U.S.A. bleiben, um seiner Frau und den vier in den U.S.A. geborenen Kindern Ungemach zu ersparen. Er ist jetzt ein „Resident Alien“, besitzt eine Greencard. Ich selbst habe meine zurück gegeben.

Vector, the critical journal of the British Science Fiction Association, Spring 2011

Das Magazin gibt einen Rückblick auf das Jahr 2010 und bezieht sich auf ein paar diesbezügliche Umfragen. Eine davon hatte SF zum Thema, die von Frauen geschrieben wurde. Lustig fand ich den Satz: „a tie meant there are eleven books in the top ten“, lol. Darunter ist die Britin Gwyneth Jones drei Mal vertreten. Außerdem wurden Bücher von Vectors Rezensenten benotet. Mit Abstand siegte „The Dervish House“ von Ian McDonald. Der Mann schreibt wirklich gut. In „Interzone“ hatte ich einige Geschichten von ihm gelesen.

Es gibt eine Reihe von Besprechungen von in 2010 erschienenen Büchern. Alison Page schreibt über die im UK 2010 ausgestrahlten SF-Fernsehserien. Es waren vierzehn. Bei Hulo werde ich nach den Namen scannen. Vielleicht bieten sie etwas davon an. Zur Zeit ziehe ich mir Stargate rein.

In einem Beitrag über Comics berichtet der Autor über das rege Interesse in Grossbritannien. Ich lese etwas über „The Promises & Pitfalls of a Christian Agenda in Stephen LaWhead´s Pendragon Cycle.“ Anscheinend hat LaWhead eine Trilogie über König Artur, Merlin und Konsorten verfasst, in die er christliche Elemente einfliessen lässt. Ungewöhnlich und für mich uninteressant. Den Artikel habe ich deshalb nur quergelesen.

Stephen Baxter beschreibt das uns am nächsten gelegene Sonnensystem Alpha Centauri. So wurde es 1832 von dem schottischen Astronomen Thomas Henderson klassifiziert.

Weitere Buchbesprechungen beenden diese Ausgabe. Vector ist natürlich UK-zentrisch. Natürlich, da das Vereinigte Königreich eine ausgezeichnete SF-Autoren hervorgebracht hat.

giovedì, aprile 28, 2011

Phantastisch 42

Wow, schon 42 Ausgaben und nun im 11. Jahrgang. Nicht schlecht. Interviewt werden Christian Gossett, Adam-Troy Castro, William Swears, Gert Rübenstrunk (starker Name), Gerald Jung. Ich gleite mal über diese Interviews hinweg. Vorgestellt werden neue Hörbücher, Sekundärliteratur, SF & Fantasy in den Medien. Es gibt einen Nachruf auf Hans Joachim Alpers, der im Februar mit 67 Jahren starb. Langsam aber sicher beißen wir aus der alten Riege alle ins Gras. Alpers ist der SF über all die Jahre hinweg treu geblieben, wurde professionell. Diese Konsistenz hatte ich nicht. Mich hatte der Rock n´Roll voll erwischt und später die Informations-Technik. Dann schrieb ich Short Stories über alle Genres hinweg für Small Press und Internet. Jetzt hänge ich im Second Life herum und habe da alles mögliche ausprobiert, vom Konstrukteur, Programmierer, Sklavenhalter, Lover, Modeschöpfer bis hin zum Sänger, bei dem ich nun hängen geblieben bin. Bin zwar Mitglied des SFCD, habe aber mit dem Fandom nicht mehr viel am Hut, wenn man von den Oldie-Con Besuchen absieht. Lese SF und sehe mir Videos auf Hulu.com an. Und dann diesen Blog natürlich.

Phantastisch-Artikel finde ich hoch interessant. Herrmann Ibendorf Rosenhof beschreibt die Entwicklung der Comics vom Heftchen bis hin zum Kunst-Objekt. Dann lese ich einen Artikel über die Brüder Strogatzki. So bekommt man im gleichen Atemzug etwas über die SF der ehemaligen Soviet-Union mit. Christian Endres bringt unter „Cadillacs und Dinosaurier“ etwas über Comic-Abenteuer aus der Erd-Neuzeit, die Comic-Artist Mark Schultz ins Leben gerufen hat. Zum Schluss macht Christian Hoffmann unter dem Titel „Wie man einen Wookie koscher zubereitet“ eine Reise durch die Welt seltsamer Bücher. Dazu zählt er Alternativ-, Zeitreisegeschichten, New Wave, Science Fantasy, Cyberpunk / Steampunk, New Weird, Bizarro Fiction, Humoristische Phantastik, Crossover. Von den erwähnten Büchern kenne ich nur einige. Flann O´Briens „Der dritte Polizist“ ist einsame Spitze. Zu empfehlen. „Phantastisch“ natürlich auch, wie immer. Excellente Aufmachung, niedriger Preis bei hoher Qualität.

mercoledì, aprile 27, 2011



Asimov’s Science Fiction, June 2011


Carol Emshwillers “All the News that’s fit” erzählt von den Bewohnern eines Dorfes, die von der Außenwelt abgeschnitten, ein autarkes Leben führen. Zu bestimmten Zeiten, kommt ein flötespielender Mann namens Flimm bei ihnen vorbei, um sie mit Nachrichten aus anderen Teilen des Landes zu versorgen.. Ein Mädchen aus dem Dorf verliebt sich in Flimm, und als sein Besuch zum erwarteten Zeitpunkt ausbleibt, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Ein beschwerlicher Weg, doch schafft sie es in die nächste Stadt. Sie sieht nicht so paradiesisch aus, wie den Dörflern von dem Mann geschildert worden war. Zerborstene Häuser und Straßen, zerstörte Statuen widersprachen dem. Die Menschen der Stadt tragen andere Kleider als die auf dem Dorf. Das Mädchen lernt einen verkrüppelten Jungen kennen, der ihr das Flötespielen beibringt. Auf dem Marktplatz musizieren sie zusammen und verdienen sich ihr Geld.


Eines Tages sieht sie Flimm mit einer anderen Frau und sieht davon ab, ihm hinterher zu laufen. Doch Flimm kommt Tage später auf sie zu. Sie erfährt von ihm, dass die Nachrichten, die er im Dorf verkündet hatte, nie der Wahrheit entsprachen. Vielmehr waren es die Neuigkeiten, die er aus dem Dorf in die Stadt brachte. Die Menschen in der zerbombten, von Epedemien heimgesuchten Stadt sehnten sich nach einer heilen Welt, wie sie Flimm ihnen vortrug. Das Mädchen ist schockiert. Es lehnt einen Antrag Flimms ab und macht sich daran, nun mehr die nackte Wahrheit aus der Stadt regelmäßig ins Dorf zu tragen.


Diese Gegenüberstellung ist natürlich unrealistisch, doch sehr poetisch. Carol Emshwiller ist 90 Jahre alt und haut noch immer kräftig in die Tasten. Respekt.

domenica, aprile 24, 2011

Analog Science Fiction and Fact, June 2011

Startet mit einer vierteiligen Serie, Edward M. Lerners „Energized“. Lerner ist technisch orientiert, arbeitete in der Flugzeug- und Computerindustrie bevor er fulltime SF schrieb. Das schlägt durch. Nichts für Leute, die mit Technik nichts am Hut haben. Nun, das ist eben Analog, hard SF. Macht nicht viel Sinn, viel zur Story zu schreiben. Ist ohnehin der erste Teil. Nur so viel: Ein Mann wird auf Phoebe ermordet. Keine Ahnung warum. Erster Teil, capici? Lol. Phoebe, ein gewaltiger Asteroid, wurde von der Schwerkraft der Erde eingefangen und kreist in sechs Stunden um die Erde. Dort versucht ein Mann von der Nasa Behörden und andere von einem Projekt zu überzeugen, in dem Sonnenenergie als Mikrowellen gebündelt von Satelliten auf die Erde gebeamt wird, um dem bestehenden Energiemangel abzuhelfen. Er verliebt sich in eine Astronomin. Sie kommen sich zögernd näher, da sie beide ihren Partner verloren haben. Mal sehen, wie es weitergeht.

Kawataro heißt die Story von Alec Nevala-Lee. Sie spielt in Japan. Der Name stammt von einem Flussdämon, kahl, gelb, mit einem gewaltigen Halssack. Wenn jemand unhöflich zu ihm ist, schlitzt er ihm die Kehle auf und trinkt das Blut des Opfers. So sagt es die Legende.

Hakuru kommt in ein abgelegenes Fischerdorf, in dem eine Anzahl tauber Kinder lebt. Er soll die Lehrerin Dr. Nakaya unterstützen, die sich gegen einen Zusammenschluss ihrer Schule mit der des Nachbarortes wehrt. Ein Beamter aus der Kreisstadt sucht sie deswegen auf. Einen Tag später wird er tot am Flußufer aufgefunden. Später wird der Kneipenwirt umgebracht, der Hakuru etwas über den Kawataro erzählen wollte. Alles deutet darauf hin, dass dieser Dämon die Leute getötet hat. Doch das in Analog? No way. Es gibt natürlich eine wissenschaftliche Erklärung dafür: Eine autosomal rezessive Kondition. Alles klar? J Mutation eines Genes, das den Transport von Jod in die Schilddrüse kodiert. Das Innenohr wurde in Mitleidenschaft gezogen. Daher die Taubheit.

Der Autor hat viele Dorfbewohner wohlweislich einer Gruppe zugeschrieben, die von der Gesellschaft verstoßen worden war und woanders nicht gern gesehen wurde. Daher Inzucht mit Verbreitung der Taubheit im Dorf. Eines der Kinder hatte es besonders hart getroffen. Kahl und mit einem gewaltigen Kropf lebte es allein am Fluß und wurde von einigen anderen Kindern versorgt, die ihm auftrugen, sich um ungeliebte Personen zu kümmern. Er tat es auf seine Art. Mit einem langen Fischermesser.

sabato, aprile 23, 2011

Volldampf mit Osmose

In der „Business Week“ gab es einen kleinen interessanten Beitrag im Hinblick auf das Wasser. Ich schrieb kürzlich über eine alte „Scientific American“, die Beiträge über das Wasser und dessen Knappheit in kommenden Jahren veröffentlichte. Knapp wird es werden, daran gibt es nichts zu rütteln. Und Entsalzungsanlagen verbrauchen eine Unmenge Energie. Thermal Desalination, also Entsalzung durch Hitze bringt Salzwasser auf 212 Grad Fahrenheit = 100 Grad Celsius und destilliert die dabei entstehenden Dämpfe. Die Reverse Osmosis, umgekehrte Osmosis hingegen drückt Wasser hydraulisch durch eine Membrane, die das Salz herausfiltert. Auch viel Energieaufwand. Einer der typisch amerikanischen Garagen- oder hier besser Küchenerfinder ersann nun die Vorwärts-Osmose. Wassermoleküle neigen sich auf Salzwasser hin zu orientieren. McGinnis, der Erfinder, entwickelte eine Lauge, die noch salziger als Salzwasser ist. Salzwasser fließt nun aus eigener Kraft durch eine Membrane in diese Lauge und lässt sein Salz zurück. Um das neu aufgenommene Salz der Lauge zu verkochen, genügt eine Temperatur von nur 122 Grad Fahrenheit = 50 Grad Celsius. Eine mehrfache Energieeinsparung gegenüber dem herkömmlichen Verfahren.


Kennt jemand die Spione aus dem Mad Magazin?

Daraus stammt auch Alfred E. Neumann, das Titelbild meines Goshoboyoboy, dem SF-Nachrichtenmagazin von Anno Dunnemals. In einem Artikel der gleichen „Business Week“ Ausgabe geht es um Hacker vs. Hacker und darum, wie die Hackergilde „Anonymous“ die Datenschutzfirma HBGary Federal austrickste und zum Gespött der Internet Gemeinschaft machte. In meinem letzten Blogeintrag hatte ich die Privacy am Wickel. HBGary Federal bot einigen großen amerikanischen Unternehmen wie Morgan Stanley, Sony, Walt Disney sowie der amerikanischen Handelskammer an, sie vor Cyberangriffen zu schützen, indem sie Hackergemeinden infiltrierte. Der Manager von HBGary, ein Kryptologe namens Aaron Barr machte in einem Interview mit der Financial Times deutlich, dass seine Firma Hackerorganisationen und WikiLeaks infiltrieren wollte. Das Interview hätte er lieber lassen sollen. „Anonymous“ schaffte sich Zugang zu sämtlichen gespeicherten Dokumenten und E-Mails des Datenschutzunternehmens, publizierte sie im Internet. Die Konsequenz war, dass Aaron Barr kündigte, HBGary Verträge verlor. Und wir wissen einmal mehr, wie schmutzig ein Cyberkrieg sein kann.

mercoledì, aprile 20, 2011

Scientific American, September 2008

Widmet sich der Privacy, der Privatsphäre des Bürgers. Schwerpunkt U.S.A. natürlich, wie man aus dem Namen der Zeitschrift schließen kann. Ein interessanter Kleinbeitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob die Sonne, wenn sie in rund 7,6 Milliarden Jahren als roter Riese ihre maximale Größe erlangen, 3000 mal heller scheinen und mit ihrer Größe den Orbit der Erde überschreiten wird, diese in sich hineinzieht, bevor sie zu einem Weißen Zwerg zusammenfällt. Das ist nicht klar, da die Sonne ein Drittel ihrer Masse und damit auch einen Teil ihrer Anziehungskraft verlieren wird. Es könnte dazu führen, dass die Erde weiter in den Raum driftet. Doch nun zur Privacy. Was am Erscheinungsdatum der Ausgabe noch als Bedrohung empfunden wurde, der Gentest an Menschen, ist heutzutage kein Grund zur Befürchtung mehr. Gentests werden zur Zeit als nutzlos angesehen, da sie keine brauchbaren Ergebnisse hergeben. Privacy ist jedoch vielschichtig. Medizinische Informationen, die zu epidemiologische Studien herangezogen werden können. Netzwerke wie Facebook und Twitter, in denen Personen ihre Daten zugänglich machen mit der Konsequenz, dass diese von anderen bewertet werden. Abhören von Personen mit und ohne richterliche Verfügung.

Ein Artikel befasst sich mit dem Abhören. Rechtliche Grundlagen in den U.S.A. beziehen sich auf feste Telephonleitungen und nicht auf VOIP, übers Internet geführte Gespräche.

Den Artikel „Keeping your Genes private“ kann man abhaken, da Gentests nichts bringen.

Dann gibt es zwei Seiten mit Beschreibungen von Überwachungsgeräten. Digitale Video Kameras, Biometrische Identifikationsgeräte (Stimme, Iris, Gesichtszüge, Fingerabdrücke, Gang), Richtungsmikrophone, Wanzen, Laserstrahl, GPS-Ortsbestimmer, Bug-Bots (ferngesteuerte fliegende insektengroße Spürgeräte), Telefonabhörgeräte. Dann neben diesen Geräten den Müll. Rechnungen, Auszüge, die in Mülltonnen landen.

Ein weiterer Artikel befasst sich mit RFIDs (Radio Frequenz Identification). Diese in Kreditkarten, Auszeichnungsetiketten eingebauten Chips, können bis auf zehn Meter Entfernung gelesen werden. So in den Kassierhäuschen auf Autobahnen an denen der Fahrer mit Chipkarte vorbeifahren kann. Reisepässe, Personalausweise, Führerscheine erleichtern das Einchecken auf Flughäfen. Doch wenn man sieht, dass IBM ein Patent dafür erhalten hat, wie Personen in Einkaufszentren, Flughäfen, Bahnhöfen, Busstationen, Fahrstühlen, Zügen, öffentlichen Toiletten, Sportarenen, Büchereien, Theatern und Museen rund um die Uhr überwacht werden könnten, dann kann einem mulmig werden.

„Beyond Fingerprinting“. John Berry, SF-Fan und Fan-Writer, in angelsächsischen SF-Fankreisen noch immer hochgeschätzt, den ich 1959 in Nordirland besuchte, war Fingerabdruck Spezialist. 1896 wurde in Großbritannien ein Fingerabdruckklassifizierungs-System entwickelt, dass dann von Scotland Yard genutzt wurde. Inzwischen bezieht die Biometrie das Gesicht, die Iris, sowie die Stimme mit ein. Es wird eine Erkennungsrate von 99.9 Prozent angestrebt. Mit anderen Worten eine Falschverweigerunsrate und eine Falscherkennungsrate von 0.1 Prozent. Die Falschverweigerungsrate liegt bei Fingerabdrücken bei 0,4 Prozent, die des Gesichtes bei 1.0 – 2.5 Prozent, die der Iris bei 1.1 – 1.4 Prozent, die der Stimme bei 5 – 10 Prozent. Es wird daher angestrebt alle drei Komponenten zur Erkennungsprüfung heranzuziehen. Beim Gesicht ist es allerdings schwierig, wenn der geprüfte grinst, lol.

„Information of the World unite“. Das kann gefährlich werden. Zum Glück steht die menschliche Inertia dem entgegen. Es geht hierbei um Datenabgleich. Für Behörden, die Geld eintreiben wollen, kann es interessant sein. Auch für die, die Geld auszahlen. Wenn zum Beispiel die INPS, die italienische Rentenversicherungsanstalt, sich von einem Ortsamt die Daten der im Ort ansässigen Personen überspielen läßt und diese mit den eigenen abgleicht, wird sie auf die Fälle stoßen, in denen jemand die Rente des lange verstorbenen Opas bezieht. Diesen Datenabgleichen steht im Wege, dass die meisten Institutionen in Italien und auch anderswo ihrer Routine nachgehen und kein großes Interesse haben sich extra Arbeit aufzuhalsen. Dazu kommt die niedrige Qualität vieler Daten, die zu Identitätswidersprüchen führen kann. Bei Kreditprüfungsgesellschaften, wenn eine solvente Person plötzlich zu einem Schulder erklärt wird. – Der Artikel zeigt auf, dass Spiel-Casinos sich um die Aufklärung falscher Identitäten verdient gemacht haben, um die Leute ausfindig zu machen, die ihre Spieltische abräumen.

„How to keep secrets safe.“ Machen wir es kurz. Mit Kryptografie. Interessant: Um 800 vor Christi schrieb Al-Kindi in Baghdad ein Manuskript über Entschlüsselung kryptografischer Nachrichten, in dem zum ersten Mal die Häufigkeits-Analyse erwähnt wird. Dann: Um eine mit einem 129-stelligen RSA-Schlüssel kodierte Mitteilung zu knacken, brauchte man 40 Quadrillion Jahre. Ein Tipp: Bei http://www.gnupg.org/ (GNU Privacy Guard) kann man sich ein Verschlüsselungsprogramm kostenlos herunterladen, um damit die eigene E-Mail vor unbefugten Zugriffen zu schützen.

Mit „The End of Privacy“ lese ich einen Beitrag über Soziale Netzwerke wie Face Book und andere, in denen sich vor allem junge Leute ungewollt dem Spott Gleichaltriger aussetzen können, wenn sie intime Daten hochladen. Hängt also von Qualität und Quantität persönlicher Informationen ab, welche Reaktionen bei den Lesern hervorgerufen werden. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass das Internet ältere Daten in dem Informationswust vergräbt. Als ich vor drei Jahren oder mehr Kurzgeschichten am laufenden Band auf diversen Literatur-Internet Seiten unterbrachte, tauchte mein Name bei Google auf rund acht Seiten auf. Heute sind es vielleicht zwei. Ist also alles halb so wild, wenn man die Zeit einbezieht.

giovedì, aprile 14, 2011

Sneak Attack, 1960

Ein US-Geheimagent wird in ein sowjetisches Krankenhaus mit einer Schusswunde eingeliefert. Er hatte die Grenze zu Russland heimlich überqueren wollen. Eine Krankenschwester verliebt sich in ihn und erzählt, dass in dem Krankenhaus ein mysteriöses Projekt läuft.

Alles weitere in Tales of Tomorrow: Sneak Attack. Click and enjoy.

Scientific American, August 2008

Mir fiel auf, dass ich diese Ausgabe schon einmal gelesen hatte. Aber da sie vom Erscheinungsdatum zwischen den ungelesenen liegt, habe ich sie noch einmal studiert. In dieser Ausgabe steht ein Appell, China bei seinen Umweltproblemen zu helfen. Inzwischen sind die Chinesen so weit, dass sie in Umwelttechnologie beispielgebend sind. Was nicht heißen soll, dass sie die Probleme in ihrem Land bewältigt hätten.

Dann wird in der Ausgabe die Frage gestellt, ob Gehirnscans aussagen können, ob jemand lügt oder die Wahrheit sagt. Antwort: Wir wissen es nicht, und man sollte lieber die Finger davon lassen.

In „Facing the Freshwater Crisis“ wird vorausgesagt, dass bald nicht mehr genügend Süsswasser für die wachsende Bevölkerung zur Verfügung stehen wird. Das werden Mitte dieses Jahrhunderts um drei Viertel der Weltbevölkerung zu spüren bekommen. 56 Prozent Wasser fließt in den Boden zurück, 36 Prozent in den Ozean, der Rest wird in der Landwirtschaft, in Städten und Industrien verbraucht. Ein geringer Prozentsatz verdampft. – Der Autor schlägt vor, den Wasserpreis zu erhöhen, intelligenter und sparsamer zu bewässern, low water sanitation, also überall Sparwassertoiletten zu installieren. 97 Prozent des Wassers auf der Erde ist Salzwasser. Also geht es auch darum die Entsalzungstechnologie zu verbessern.

„Why Migraine strikes“. Warum nur? Der Hirnstamm spielt verrückt. Andere sagen, es ist der Kortex, die Hirnrinde also, deren Neuronen überreizt sind. Wat nu? Neurotransmitter, Botenstoffe also, werden durch feuernde Nervenzellen freigesetzt und reizen die Trigeminus Nerven, welche Schmerzsignale senden. Es lohnt nicht, dies zu vertiefen, da noch unzählige Fragen unbeantwortet sind.

„Quantum Computing with Ions“. Ich hatte schon mal geschrieben, dass bei Quantum Computing nicht viel mehr bei rumkommt, als Verschlüsselungen zu knacken. Andere Resultate sind nicht verwertbar, weil die Kohärenz auseinanderfällt. Das Entanglement von Qubits lässt sich nur unter extremen Bedingungen aufrechterhalten, und zur Zeit nur von sehr wenigen. In der Theorie ist es sicher aufregend, wenn geschrieben wird, eine Sammlung von nur 300 Atomen, von denen jedes ein Qubit speicherte, enthielte mehr Werte, als Partikel in unserem Universum vorhanden sind. Aber das wars dann auch schon. – In diesem Artikel werden Experimente mit Ionen beschrieben. Atomen, denen ein Elektron fehlt. Sie befinden sich in einer Vakuum-Kammer und damit von der Umwelt isoliert, so dass die Verbindung der Ionen zueinander nicht kollabiert. Ein Computer benötigt eine verlässliche Memory. Zum Zeitpunkt, als der Artikel geschrieben wurde, war dies gerade mal für 10 Minuten möglich. Zweitens müssen Quibits manipulierbar sein. Dafür kann ein oszillierendes Magnetfeld unter Zuhilfenahmen von Lasern herangezogen werden. Weiter sind logische Gatter zwischen Quibits erforderlich. CNOT zum Beispiel. Oder AND; OR; NAND; NOR etc. Steht alles in meinen Programmierbüchern für Assembler. Das waren noch Zeiten, als wir mit Mainframes progammierten. Hatte Spass gemacht. Da hatte ich Assembler erst richtig gelernt. Learning on the Job. Das Beste, was einem passieren kann. – Dann geht es in dem Artikel noch um CCDs (Charge Coupled Devices), um MEMS (Micromechanical Systems). Einige Physiker versuchen es anstatt von Ionen mit Photonen. Aber von Quanten-Computern ist auch 2011 noch nichts zu sehen.

„China´s Children of Smoke“. – Vorher: Nachher. Die Stadt Tongliang, in China. Dort wurde im Jahr 2004 ein Kohlekraftwerk stillgelegt, eine Rußschleuder, welche die Stadt komplett mit dem Zeug bedeckte. Amerikanische Epidemiologen hatten Kinder vor und nach der Stillegung untersucht. Resultat: Im Jahr 2002 geborene Kinder haben kleinere Köpfe, weisen bei Entwicklungstests schlechtere Resultate sowie genetische Abnormitäten auf.

In „Bracing for a Solar Superstorm“ wird der von 1859 nachgezeichnet. Soweit bekannt, hat dieser solare Sturm alle anderen bisher da gewesenen übertroffen. Hätte es zu jener Zeit Satelliten, GPS, Radio und Stromnetzwerke gegeben, währen diese lahmgelegt worden. So hat nur ein Telegraphen-Netz den Schock abgekommen. „Scientific American“ berichtete am 15.10.1859 darüber und teilte mit, dass damit der Zusammenhang zwischen Nordlichtern, Elektrizität und Magnetismus erwiesen sei. Die Sonne schleudert riesige Plasmawolken mit mehreren Millionen von Stundenkilometern in den Weltraum. Die brechen durch das Magnetfeld der Erde. Diese Coronal Mass Ejections (CME)s, gigantische magnetische Blasen können einen Durchmesser von Millionen oder mehr Kilometer haben.

Jetzt noch etwas über selbstreinigende Materialien, die auf dem Lotus-Effekt beruhen. Nelumbo Nucifera, deren Blüten immer makellos sauber erscheinen, auch wenn die Blumen im modderigen Wasser stehen. Mikroskopisch kleine Knöllchen auf dem Blütenblättern lassen zusammen mit deren wachsartiger Oberfläche den Schmutz abperlen, wenn Regen auf sie niedergeht. Wilhelm Barthlott von der Universität Bonn, jetzt Direktor deren Botanischen Gartens, ließ sich diesen Effekt patentieren und den Namen Lotus Effekt als Handelsmarke eintragen. Schmutzabweisende Außenanstriche werden als StoLotusan und schmutzabweisende Textilien als NanoSphere hergestellt und verkauft.

domenica, aprile 10, 2011

Facebook

Auch ich bin registriert. Eine brasilianische Freundin, die ich vor vier Jahren im Bate Papo UOL, einem brasilianischen Chatroom, kennengelernt hatte, als ich anfing portugiesisch zu lernen und mit der ich über MSN gechattet hatte, ist ins Facebook umgezogen. So ein Social Network mag für eifrige Chatter und Selbstdarsteller interessant ein. Bei mir hat der Wille zum Chatten stark nachgelassen. So sehe ich einmal die Woche rein und bin ganz schnell wieder draussen. Einen Twitter Account habe ich auch. Den benutze ich noch seltener. Ist das gut? Ich kann mich trösten. Obama hat auch keine Lust dazu, wie aus der Business Week hervorgeht. Der hat besseres zu tun. Und George Clooney meinte: „Ich würde mich lieber einer rektalen Untersuchung durch einen Burschen mit kalten Händen live im Fernsehen unterziehen, als eine Facebook Seite zu betreiben. Und was sagt Ray Bradbury? SF-Fans aufgepasst: „Wir haben zu viele Handys, wir haben zuviel Internet. Wir sollten uns von diesen Maschinen befreien. Wir haben jetzt zu viele Maschinen.“

Nur, wie sollte ich ohne Internet bloggen können? Tja, und ich kratze mich am Kopf.

sabato, aprile 09, 2011

In der letzten Bloomberg Businessweek standen einige interessante Beiträge. Highlights: Globale Inflationsrate wird steigen, da chinesische Arbeiter besser bezahlt werden. “Rise of the Machines (Again)“. Hier ein paar von ihnen: 1) Da Vinci Si. Wer möchte nicht von ihm operiert werden? Ichhhhh, lol. Preis: 1 Million USD. – 2) Petman von Boston Dynamics, ein Robot für militärische Aufklärung. Preis noch unbekannt. – 3) Dann iRobots PackBot, ein Bombenentschärfer. Kennen wir den nicht aus Stargate? Preis 100000 USD. – 4) Aethons automatisiertes Transportsystem für Krankenhäuser. Preis: Unbekannt. – 5) iRobots Scooba, der Bodenreiniger. Den gibt es für 499 USD. – 6)Big Dog für Militärtransport an der Front. Wird noch nicht verkauft. – 7) Chariot Robotics Envirobot, ein Schiffsrumpf-Reiniger. Preis: 1 Million USD. Es gibt ein Interview mit dem Erfinder und Futuristen Ray Kurzweil. Irgendwo habe ich ein Buch von ihm herumstehen. Er glaubt an die Verlängerung des Lebens. Schaufelt jeden Tag eine Unmenge von Pillen in sich hinein und hat sich für eine Vollkörper Suspension bei der Alcor Life Extension Foundation in Scottsdale, Arizona vormerken lassen, dass der Körper eingefroren (Cryonics) wird, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man das Bewusstsein in einen Computerspeicher laden kann. Kurzweil schreibt über den exponentiellen Anstieg unseres Wissens. Wenn ich mir jedoch ansehe, dass die Jugend über Jahre blöder geworden ist, melde ich meine Zweifel an. Und auf dem Foto in der Business Week sieht Kurzweil trotz seiner Pillen schon ziemlich alt aus. Vielleicht müssen wir bestehendes Wissen tatsächlich auf intelligente Computer verlagern, wenn es denn mal jemand schafft echt künstliche Intelligenz zu entwickeln. Dann „Cloud Computing“. Amazon, Google, Microsoft sind die Unternehmen, bei denen Groß- und Kleinbetriebe ihre Computeranwendungen laufen lassen können. In diesem Fall kann der Maschinenbestand aufgelöst werden. Fixe Kosten werden verringert. Die Firmen zahlen nur noch für die Laufzeit der Programme in der Cloud, riesigen Serverparks. 2014 soll nach dem Gartner Wirtschaftsinstitut der Markt für Cloudanwendungen um die 150 Milliarden USD betragen. Einige Unternehmen fürchten um ihre Datensicherheit, da die Daten alle in die Cloud ausgelagert wurden.


venerdì, aprile 08, 2011

Fandom Observer 262

Ich lese ein Interview mit Arno Behrend. Thema der DORT.con, der jetzt gerade läuft. Es gibt ein Porträt Rainer Eisfelds, der am 4. April 70 Jahre alt geworden ist. Herzlichen Glückwunsch Rainer. Ich weiß, dass du diesen Blog hin und wieder mal liest J. Deine „Zukunft in der Tasche“ hatte ich mir gleich zugelegt, als ich von Marc, einem Holsteiner SF-Fan, der mich im Second Life aufgespürt hatte, hörte, dass ich dort verewigt worden war. Faszinierend wie beim Lesen die Erinnerungen an die damalige SF-Zeit wieder hochkamen.

Abgesehen von Buch-, Fanzine-, Filmbesprechungen, Graphics, den Con-Terminen usw. enthält FO einen interessanten Bericht über die Leipziger Buchmesse. Pech, dass ich die Druckausgabe nicht habe. Ist doch angenehmer, so etwas auf dem Sofa zu lesen. Dann die Kundepunkt-Konferenz, eine skandinavische Life-Rollenspiel Konferenz. Da kann ich in Italien nur mit den Ohren schlackern. In dieser Hinsicht ist mein Gastgeberland doch eines der europäischen Schlusslichter.

giovedì, aprile 07, 2011

Fliegende Untertassen

Waren in den fünfzigern ein aufregendes Thema. Klar, dass es in Tales of Tomorrow ein Fernsehspiel darüber gab. – Ein zum Bodendienst verbannter Pilot, der angeblich UFOs während des Fluges gesehen haben will, versucht seine Behauptung zu beweisen, in dem er den Ort Las Palmas in New Mexico aufsucht und sich dort als Reporter ausgibt. Bis auf das Hotelfaktotum verneint jede befragte Person dieser Stadt, jemals UFOs gesehen zu haben. Crazy Eddie, das Faktotum, sagt, dass ein Reporter, der den Gerüchten nachgegangen war, von einer Klippe gestürzt ist. Der Pilot verliebt sich in die Hotelbesitzerin, die in davon abhalten will, weitere Nachforschungen anzustellen.

Und hier in You Tube „Search for the flying Saucer“.

lunedì, aprile 04, 2011

Interzone 233, March/April 2011

Die grafische Aufmachung allein ist bemerkenswert. Dann finde ich unter vier Stories Nina Allans „The Silver Wind“. Allan hat es an sich, Alltagssituationen in einem fremdartigen Umfeld aufzuzeigen. Hier ein Großbritannien, in dem Xenophobie ihren Kulminationspunkt erreicht hat. Farbige z.B. erhalten keine Arbeit, sondern werden rigoros nach Afrika zurückverfrachtet. Es gibt eine nächtliche Ausgangssperre, und der Protag, Martin, ein Hausmakler, bekommt von einem Kunden eine Uhr geschenkt. Martin spürt, mit der hat es was besonderes auf sich und versucht den Hersteller ausfindig zu machen. Eine Freundin hackt in ein Computersystem der Regierung und spürt Name und Anschrift auf. Der Name von Owen Andrews taucht auch in einer obskuren Zeitschrift auf, in der von Andrews Zeitexperimenten berichtet wird. In Martin keimt die Hoffnung, mit Andrews Hilfe in der Zeit zurückkehren zu können, um seine durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommene Frau wieder zu sehen. Andrews lebt ausserhalb der Stadt, in einer Waldregion, die durch Überfälle in Verruf geraten war. Martin nimmt den Bus in diese Richtung, der auch an einem Hospital in der Nähe hält, wo Soldaten aussteigen, und er sucht Andrews, einen zwergwüchsigen Mann, in dessen Haus auf. Der streitet ab, dass es ihm möglich sei, jemanden in der Zeit zurückzusenden. Mit den Forschungen stünden sie ganz am Anfang. Er habe jedoch an dem Projekt „Silver Wind“ gearbeitet, dass den Militärs übergeben worden war, die damit im Hospital Experimente anstellten. Eine Zeitbrücke, mit deren Hilfe man in unzählige Parallelwelten gelangen wollte. Die Militärs würden ihn trotz seines gnomenhaften Wuches in Ruhe lassen, weil sie von ihm den endgültigen Durchbruch in der Forschung erhofften; denn sie waren mit ihrer Arbeit nicht weit gekommen.

Als Martin Andrews Haus verläßt bemerkt er, dass die verhängte Ausgangssperre schon wirksam geworden war. Soldaten hatten in der Nähe der Busstation einen Kontrollposten errichtet. Martin versucht sich durch den Wald zur nächsten Busstation durchzuschlagen und trifft auf eine stark deformierte Frau, die mit einer Fackel durch den Wald hetzt. Martin erschrickt bei ihrem Aussehen, entreisst ihr die Fackel und flüchtet auf den Kontrollposten zu. Beide kommen aus dem Wald hervor, die Frau wird abgeschossen. Martin ins Krankenhaus gebracht, in einem Zimmer eingesperrt. Am nächsten Tag sind alle Geräusche im Krankenhaus verstummt. Martin bricht die Tür auf und findet das Krankenhaus verlassen vor. Er geht zur Bushaltestelle. Die Busfahrerin ist eine Farbige. Erstes Anzeichen dafür, dass er sich in einer Parallelwelt befindet und er hat kein Verlangen, diese zu verlassen.

Des weiteren werden wie immer Bücher rezensiert. Darunter Paolos Bacigalupis „The Windup Girl“. Es ist sein erster Roman. Ich kenne einige seiner Stories, die sind excellent. Ich gehe davon aus, dass dieser Roman auch gut zu lesen sein wird. Dann wie üblich, Besprechungen von DVDs und von Filmen.

sabato, aprile 02, 2011

Asimov’s Science Fiction, April/May 2011

Zwei Beiträge fand ich besonders interessant: “Thought Experiment” von James Gunn sowie Alexander Jablokovs “The Day the Wires came down”. Der erste ist eine Rede James Gunns, die er letztes Jahr in der West Virginia Universität gehalten hat. Eine Erinnerung an Isaac Asimov. So, wie Gunn erzählt, war Asimov schreibbesessen. Er verfasste so um die 470 Bücher, viele von ihnen Fachbücher. Er war Chemieprofessor, doch SF liebte er. Die erste Story „Marooned off Vesta“ wurde von „Amazing Stories“ veröffentlicht, als er neunzehn Jahre alt war. Asimov war zu der Zeit Mitglied der Fangruppe „Futurians“, der Fred Pohl, Donald Wollheim, Cyril Kornbluth, Richard Wilson, James Blish, Robert Lowndes, Damon Knight, Judith Merril und Virginia Kidd angehörten. Einst wurde er gefragt, was er vorzöge, Schreiben oder Frauen? Er antwortete: „Nun, ich kann zwölf Stunden tippen ohne zu ermüden.“ „Wenn Ihnen der Arzt sagte, Sie haben nur noch sechs Monate zu leben? „Tippe Schneller.“ Asimov wurde am 2.1.1920 geboren. Er starb am 6.5.1992. Für die Grabschrift hatte er ein paar Sprüche entworfen. „Es macht mir nichts aus zu sterben, aber dass ich mit dem Schreiben aufhören muss.“ Und der andere: „Warte, ich bin noch nicht fertig.“

„The Day the Wires came down“ ist Steam Punk. Die Art von SF, in der Dampfmaschinen eine Rolle spielen, große Lüster und Messingverzierungen. In diesem Fall geht es um Schwebebahnen.

Protags sind die Geschwister Arabella und Andrew, die sich aufmachen, für ihren Vater eine Bürolampe zu kaufen, bevor der Schwebebahnverkehr für immer eingestellt wird. Steam Punk ist faszinierend. Vermischt er doch das Gestrige mit der Zukunft und ruft er doch Nostalgie nach der alten Zeit hervor. Ich erinnere mich, wie ich als kleiner Junge die Autobusse vor dem Barmbeker Bahnhof bewundert hatte. Imposante Gefährte mit langen Kühlern, der Fahrgastraum ein langgestreckter Kubus. Die Vorortsbahn von Ohlsdorf nach Poppenbüttel bestand aus mit Oberleitungsbügeln versehenen Eisenbahnwaggons. Bevor sie abfuhr, wurden die Türen zugeschlagen. Klack, klack, es klackte den ganzen Zug entlang. Und dann die Uhren: Taschenuhren, Standuhren, deren Kette rasselte bevor sie die Stunde schlug.

Doch zurück zur Schwebebahn, hier Telpher Line genannt. Sie wurde von Seilen über die Häuser gezogen, von Stabilisierungsseilen auf Höhe gehalten. Haltestellen befanden sich auf Hausdächern. Die Kabinen hölzerne Kästen und der Antrieb für die Seile Dampfmaschinen. Da die letzte Stunde der Telpher Lines geschlagen hatte, fuhren Arabella und Andrew noch einmal mit ihnen, um nach ihrer Lampe Ausschau zu halten. Sie stiegen auf dem Dach eines Kaufhauses aus, stellten jedoch fest, dass deren Personal damit beschäftigt war, sich auf den Umzug vorzubereiten. Die Angestellte Jill, nannte Andrew, den sie kannte, den Grund dafür. Kundschaft besäße keine Möglichkeit mehr, das Kaufhaus aufzusuchen, wenn die Telpher Line ihren Verkehr einstellen würde. Jill, drückte Andrew einen Gegenstand in die Hand. Eine in Zeitungspapier eingewickelte Bogenlichtelektrode, ein dunkler metallener Zylinder. Anabella entdeckte auf dem Zeitungspapier die ganzseitige Abbildung einer zerstörten Telpherstation, in deren Ruine gekämpft wurde. Die Geschichte behandelt den Urspung dieser Begebenheit. Hintergrund ist die Rivalität der Telpher Lines miteinander. Die abgebildete Station fiel einem Sabotageakt zum Opfer. Über die Handlung, die Arabella und Andrew mit Pionieren von dampfgetriebenen Safari-Ballons bekannt macht und mehr über die Erfinderin der Bogenlampe sagt möchte ich nichts weiteres schreiben. Sie erstreckt sich noch über einige Seiten hinweg. Nur so viel, die Geschwister bekommen ihre Lampe und kehren mit dem letzten Telpher Zug heim.