Coversong Roads

venerdì, gennaio 29, 2010

Im letzten “Der Spiegel” 4/2010

stand ein interessantes Interview. Jaron Lanier, Computer Pionier, dem die Schattenseiten des Internet aufgefallen waren, macht sich Gedanken über dessen weitere Entwicklung und die Akzeptanz desselben. Ich zitiere mal kurz: Spiegel: „Aber Wikipedia ist ja nicht die einzige Quelle.“ --- Lanier: „... sie könnte es aber irgendwann werden. Stellen Sie sich vor: wir schaffen Bücher ganz ab und arbeiten nur noch mit Software Systemen, die Informationen zu digitalem Brei verquirlen. Dann könnten wir eine Welt kriegen, in der es nur noch so etwas wie Wikipedia gibt. Am Ende haben wir nur noch ein einziges Buch für die ganze Menschheit – eine Art heilige Schrift, ähnlich wie die Bibel, geschrieben von Autoren, die irgendwann in Vergessenheit geraten und dadurch überhöht werden können. Es entsteht der Eindruck des Übernatürlichen. Wenn es da ein Buch gibt, das keiner geschrieben hat, dann muss es Gott geschrieben haben.“ Zitat Ende.

Interzone Science Fiction and Fantasy, Jan/Feb 2010

Eine Möglichkeit herauszufinden, welche Story einem am besten gefallen hat ist, das Magazin nach dem Lesen ein paar Tage später noch einmal durchzublättern, um zu sehen, welche Geschichte am stärksten in der Erinnerung hängen geblieben waren. Erinnerung und Geschmack sind bei Stories zwar nicht immer, doch sehr oft kongruent. Bei Jason Sanfords „Into the Depths of illuminated Seas“ habe ich keine Zweifel. Fantasy schlägt hier SF.

Amber Tolester wohnt in einer kleinen Stadt am Meer und besitzt die erschreckende Eigenschaft, dass auf der Haut ihres Körpers die Namen der Seeleute zu sehen sind, die im Meer umkommen werden. Wenn immer ein Schiff im Hafen einläuft, wird sie von den Seeleuten gepriesen, die trotz jener makabren Ankündigung wieder an Land gehen konnten. Die anderen waren ohnehin nicht mehr imstande etwas zu sagen.

Im Mittelstück der Story geht es um einen Seefahrer, der sich als Pirat mit jenen Seeleuten auf den Meeren durchschlägt, die auf anderen Schiffen wegen ihrer düsteren Prognose keinen Job mehr bekommen hatten.

Amber macht sich daran, mit einem ihr geschenkten Schiff den Piraten zur Strecke zu bringen. Ihre Mannschaft und sie werden überwältigt. Amber überzeugt die Crew des Piraten, dass sie deren Schicksal abwenden kann. Diese überwältigt ihren Kapitän, läßt sich von Amber an Land bringen und von ihr das Versprechen abnehmen, dass sie nie wieder aufs Meer fahren würden. Amber hängt den Piraten an der Rah auf und kehrt heim. Sie geht als Frau in die Legende ein, die als weiblicher Kapitän unzähligen Seeleuten das Leben rettete.

Es gibt eine Reihe von Buchbesprechungen. Unter anderem von Colin Harveys „Winter Song“, das mir von der BSFA zugeschickt worden war. Ich habe sicher noch um die dreißig Bücher zu lesen, dutzende „Scientific Americans“. Genug zu tun, aus dem Vierundzwanzigstunden Tag einen von achtundvierzig zu machen. Wenn ich nur nicht hin und wieder einschlafen würde lol.

In Mutant Popcorn bespricht Nick Lowe folgende Filme: The Box, 2012, Ponyo, Where the wild Things are, Cold Souls, Fantastic Mr. Fox, New Moon, Cirque du Freak: The Vampire´s Assistant, The fourth Kind, Planet 51, A Christmas Carol.

giovedì, gennaio 28, 2010

Fantasy & Science Fiction, December 2009

F & SF gibt es schon einundsechzig Jahre. Als junger Spund kaufte ich sie jeden Monat in der Stilke-Buchhandlung am Hamburger Hauptbahnhof. Im Grunde hat sich nicht viel geändert. Der Hauptbahnhof, das Magazin und ich sind etwas älter geworden. Das wars dann schon. Auf dem Bahnhof stehen nach wie vor Züge, ich lese nach wie vor SF, und das Magazin bringt wie immer Stories, welche die Phantasie des Lesers beflügeln. Wie „Illusions of Tranquility“ von Brendan DuBois zum Beispiel.

Eva, eine junge Frau, auf dem Mond geboren, wird von den Autoritäten der Kolonie dazu aufgerufen, sich um einen betuchten Erdtouristen zu kümmern, der im Hyatt-Hotel abestiegen ist. Es gelingt ihr, ihm das gefälschte Exemplar der Mondflagge von 1969 zu verkaufen. Mit Tricks wie diesen bessert die stets klamme Kolonie ihre Finanzen auf und sichert ihr Fortbestehen.

Dies erschließt sich dem Leser erst am Schluss der Story. Gekonnt und fesselnd geschrieben. DuBois hat damit seine erste SF-Story in einem professionellen SF-Magazin veröffentlichen können. Es wäre wünschenswert, mehr von ihm zu lesen. Sein Handwerk hat er beim Schreiben von Mystery und Thriller-Romanen erlernt.

martedì, gennaio 26, 2010

giovedì, gennaio 21, 2010

Vector, The Critical Journal of the British Science Fiction Association, Autumn 2009

Eine Special Edition, J.G. Ballard gewidmet, der am 19. April letzten Jahres gestorben ist. Neben Buchbesprechungen gibt es Essays über Ballard, seine Bücher und Filme. Ich lernte, da ich mich nicht erinnern kann, etwas von ihm gelesen zu haben, dass er nicht an Handlungen im Weltraum, sondern am „Inner Space“, dem inneren Raum interessiert war. Was spielt sich im Bewußtsein eines Menschen ab, der sich in einer außergewöhnlichen Situation befindet?

James Pardey geht in „Landscape from a Dream: How the Art of David Pelham captured the Essence of J.G. Ballard´s early Fiction.” Pelham liebte den Surrealismus, Ballard ebenfalls. Wie aus dem Bild ersichtlich, ist es hier ein halb versunkenes Auto, Ikone einer bereits der Vergangenheit anheim gefallenen Zukunft.

Jonathan McCalmont behandelt Ballards Filme „The Atrocity Exhibition“ (2000), “Crash” (1971),
Im letzteren spielt Ballard mit. Crash wurde 1996 wieder aufgelegt. Mit dem Film „Empire of the Sun“ (1987), in dem Spielberg Regisseur war, wurde Ballard über die SF hinaus bekannt.

Essays wie die vorgenannten sind einige Nummern besser, als Artikel im SFCDs „Andromeda“. Einfach aus dem Grunde, weil hier Facetten von Ballards Werken aufgehellt werden, die sich dem Leser von selbst nicht erschlossen hätten Das setzt intellektuelle Qualität voraus. Am Beispiel Lara Buckertons „J.G. Ballard´s Concrete: Thought on High Rise and Concrete Island”, ließe es sich erklären. Sie nennt es Brutalism, in den Romanen High Rise und Concrete Island beschriebenen Betonhochburgen und deren in ihnen sich entfaltenden Begebenheiten. Buckerton bringt es fertig, diesen Kontext in über neun eng beschriebenen DIN A4 Seiten aufrecht zu erhalten. Nun, DIN A4 ähnlich, da in England andere Masseinheiten gelten.

Ian Watson interviewt den spanischen Autoren José Carlos Somoza.
Abigail Nussbaum bespricht die zweite Serie von „Ashes to Ashes“.
Stephen Baxter beschreibt in „Resonances #57“ die Wandlung von H.G. Wells während des ersten Weltkrieges, der ihn von einem Proponenten zum Opponenten morphte.

sabato, gennaio 16, 2010

Andromeda Nachrichten 228

Dieser Ausgabe liegt ein achtzehn Seiten starkes Heft bei. „sfcd:intern“ Von dem üblichen Vereinskram wie Kassenbericht, Budget, Ein- und Austritte abgesehen, gab es einen Auszug aus dem SFCD-Forum im Internet, in dem über die Auflösung des Science Fiction Clubs Deutschland nachgedacht wurde. Aber so leicht ist der Club nicht totzukriegen. Und es gab mal wieder mehr Ein- als Austritte. Das ist doch schon mal was.

Das Clubzine Andromeda sieht sehr gut aus. Die Spartenredakteure geben sich alle Mühe, die Seiten zu füllen. Sie tragen keine Schuld daran, dass ich das meiste nicht lese. Buchbesprechungen zum Beispiel. Ich habe noch die drei Schinken ungelesen im Regal, die ich bei Interzone gewonnen hatte. Dann bekam ich noch ein weiteres Taschenbuch von der British Science Fiction Associaton, und zwar Colin Harveys „Wintersong“. Sparten sind: Fantasy, Literatour, Cinema, eGames, Maddrax, Rhodan, Science, Nachrufe, Sekundär, Hörbar, Magazine, Fanzines, National, Interview, Autoren. Reichlich Stoff, über 125 DIN A4 Seiten verteilt.

Mafiöse Strukturen

durchziehen Italien wie ein Lymphsystem. Das rückte am Beispiel des Protestes der Zugereisten aus der Dritten Welt wieder in unser Bewusstsein und lässt Bella Italia unschön aussehen. Der englischsprachige Beitrag auf Digg, der es in die Top Ten der gelesenen Artikel geschafft hat, lässt Amis, die an Sole Mio denken, wenn ihnen Italien in den Sinn kommt, die unappetitliche Seite des Landes sehen.

giovedì, gennaio 14, 2010

Fandom Observer 247

FO sieht selbst als Internetausgabe aus, als sei es auf Hochglanzpapier hergestellt. Es enthält Verlagsanzeigen und dokumentiert auf diese Art, dass es eines der am meistgelesenen deutschen Online SF-Fanzines ist.

Es gibt einen Beitrag über das Druckkostenzuschussunwesen. Ein typisch deutsches Wort, das man auf der Zunge zergehen lassen muss. Druckkostenzuschussunwesen. Hehe. Aber Unwesen bleibt Unwesen, wenn Verlage nicht bei Lesern sondern bei Autoren auf ihre Kosten kommen wollen. Diese Autoren wollen unbedingt veröffentlicht werden und bezahlen dafür. Ist das nun bescheuert, oder nicht?

Günter Freunek berichtet über den im FO bereits erwähnten Freizeitpark in Brandenburg darüber, dass auf dem Areal nun Ferienhäuser gebaut werden sollen. Reichlich weltlich, wie ich meine.

In dem Artikel „Das Ende von Gutenberg?“ werden E-Books behandelt. Der Film „New Moon“ wird besprochen, sich an „2010“ erinnert. Es gibt noch einige Besprechungen von anderen Filmen, Büchern, einen Con-Kalender.

Die Artikel sind ausführlich und die Redakteure haben sich mit ihren Recherchen ins Zeug gelegt.

Stammtisch-Bote 19

Diesmal auch im Internet. Das Titelbild mit den nackten Schönheiten ist schon mal gut. Dann wird zum 8. SF-Oldie-Kon in Wetzlar eingeladen, der vom 14. bis 16. Mai in Wetzlar stattfinden soll. Ich werde versuchen mit meinem Pick-Up dahinzudüsen.

Neben witzigen Wortspielen mit Inge gibt es Nachrufe auf Lothar Heinecke, der 1964 verstorben war. Heinecke war deutscher Herausgeber des amerikanischen SF-Magazins „Galaxy“, das uns neben Astounding SF, Asimov´s, Fantasy & Science Fiction sowie Amazing Stories SF nahegebracht hatte und aus dem wir für unser damaliges Fanzine „NOVA“ ein Umschlagbild abgekupfert hatten.

Widukind Swafhard, unser guter alter Hope, schwadroniert und räsoniert über Hunde, Kneipen, Pils, Walter Ernsting, Wolf Detlef Rohr, Karl Herbert Scheer, Hugo Gernsback, dem er abspricht, den Terminus Science Fiction erfunden zu haben. Äh, nun, granteln muss schön sein, lol. Aber alles in allem, ist es doch schön, dass es den Stammtisch-Boten gibt.

Der Spiegel, 4.1.2010

Das war der dritte aus dem Haufen, den ich nach der Eiszeit zugeschickt bekam. Interessant war der Artikel „Die Schöpfung im Labor“. Stoff für SF-Stories oder –Romane. Alles kann daraus entstehen. Hier ein Zitat: „Medikamente zum Nulltarif, sauberes Benzin und rechnende Organismen. Materialien, die sich selbst reparieren und Bakterien, die Treibhausgase in Baustoff verwandeln.“

Ich bin sicher nicht der Einzige, der vom Straßenbelag träumt, der sich selbst repariert, wenn mir die Radkappen vom Auto scheppern. Und ich finde es gut, dass es Leute gibt, die daran drehen, wieder Grundlagen für eine epochale Entwicklung zu schaffen. Ist nur schade, dass alles so lange dauert. Aber wenn man an den Zeitraum denkt, den die Natur für die Entstehung von Leben benötigte, dann stehen wir ja gar nicht so schlecht da.

giovedì, gennaio 07, 2010

Scientific American, January 2007

Heute erhielt ich einen Haufen Post, der drei Wochen liegengeblieben war. Sicher war das Wetter daran schuld. Auch eine „Scientific American“ war dabei. Die vom Januar 2010. Drei Jahre habe ich aufzuholen.

Jeffrey D. Sachs schreibt über vernachlässigte tropische Krankheiten, die unzählige Menschen in Afrika dahinraffen. Diese könnten behandelt werden, denn Medikamente dagegen sind vorhanden, wenn nur die Distribution an die Armen klappen würde. Wer hat schon von den Wurminfektionen Bookworm (Bücherwurm, auch ich war einer), trichuriasis, ascariasis, schistosomiasis, dracunculiasis, onchocerciasis und lymphatic filariasis, von leishmaniasis, trypanosomiasis und der Chagas´disease gehört?

Sachs empfiehlt westlichen Regierungen, erhöhte Beiträge gegen diese Krankheiten auf Kosten von geplanten Waffenlieferungen zu leisten.

Der Artikel „What is a Planet?“ berichtet darüber, wie Pluto seinen Planeten-Status verloren hat. Er umkreist die Sonne mit anderen Himmelskörpern im Kuiper Gürtel. Im August 2006 wurde die Eigenschaft eines Planeten so definiert, dass er einen Stern umkreist, groß genug ist um rund zu sein und benachbarte Himmelskörper aus seinem Bereich verdrängt hat. Das ist beim Pluto nicht der Fall.

In „Is Ethanol for the long Haul?“ wird dargelegt, dass die Produktion von Ethanol aus Getreide teurer ist, als der Ertrag beim Autofahren. In Brasilien, wo Ethanol aus Zuckerrohr mit geringen Lohnkosten erzeugt wird, sieht es anders aus.

„The Power of Riboswitches.“ Tja Riboswitches. Schalter also, als eine neue Klasse von Molekülen der RNA entdeckt. RNA steuerte Leben, bevor die Natur DNA entwickelte und übt jetzt Funktionen aus, die noch nicht alle verstanden wurden. Riboschalter steuern Entwicklung und Funktion von Bakterien. Forscher wollen herausfinden, ob das Verständnis von Riboschaltern für Medikamente zur Bekämpfung von Bakterien eingesetzt werden kann.

Bill Gates sieht Roboter in jedem Haushalt und zieht bei der Beschreibung ihrer Entwicklung Parallelen zu der Entwicklung von Computern, an der er persönlich mitgearbeitet hat.

In „Evolved for Cancer“ wird behauptet, dass die von Darwin entdeckte Natürliche Auslese nur limitierten Schutz gegen die Entstehung von Krebs leistet, in einigen Fällen sogar dessen Entstehung begünstigt.

„Mississippi´s curious Origins“ werden damit erklärt, dass Nordamerika einst über einen Hot Spot geglitten war, über eine besonders heiße Stelle im Erdmantel. Dadurch blähten sich Landmassen auf, und fielen in dem Moment zusammen, nachdem sie den Hot Spot hinter sich gelassen hatten.

Die entstandenen Vertiefungen haben zur Entstehung des Mississippi beigetragen.