Coversong Roads

domenica, luglio 31, 2005

Zuerst zu einem Softwareproblem, oder es sind mehrere: ‘Error auf 0028: (displacement in hex) kam hin und wieder hoch. Hat irgendwas mit meinem Microsoft Office 97 zu tun, was ich nicht mehr installieren kann. Ich habe damit gelebt, aber gestern war das Register korrumpiert und das System spielte eine Vorwersion auf. Danach kam am Schluss des Hochfahrens die Meldung ‘$App$ unable to load language resource library’, mit dem Ergebnis, dass IE keine Webpages mehr lädt.
Danach habe ich Opera geladen. Damit komme ich an Webpages heran, doch dann gibts einen Programmabbruch.
Nun wird mein Blog zur Zeit von ein oder zwei Personen gelesen. Sollte das Bloggen nicht funktionieren, werde ich ein paar Tage Auszeit machen, um meinen Computer wieder herzurichten.

Inzwischen habe ich ‘Fantasy & Science Fiction’ durch. Einige Stories haben ein unbefriedigendes Ende. Doch die Story ‘Bedfellows’ von Harry Turtledove wiegt alles auf. Turtledove ist Meister Alternativer Historie. In dieser kurzen Geschichte befinden sich W und O auf dem Weg zum Standesamt. W ist weiß, Amerikaner, hat eine hohe Position inne und verrät sich mit seiner Aussprache ‘nucular’ als amerikanischer Präsident. O ist Araber. W nennt ihn ‘my little terrorist’, während W für O ‘my infidel’ ist. Sie lieben sich und wissen: Ohne einander sind sie nichts.
“Ich liebe dich”, sagt W. “Du hast mich zu dem gemacht, was ich heute bin.”
“Und du mich”, dann küsst O W.

wenn ich mich nachher lesen kann, hat es mit Opera geklappt
Meine Story ‘Polonaise’ ist so zwei bis drei Jahre alt. Ich habe sie im Web, im ‘Kein-Verlag’ veröffentlicht nachdem ich sie überarbeitet hatte. Im Laufe der paar Jahre habe ich doch dazu gelernt. Vor allen Dingen, kein überflüssiges Zeug in einer Story zu haben. Die Story, an der ich zur Zeit arbeite, wurde so kompliziert und unglaubwürdig, dass ich die Hälfte von dem, was ich schrieb, wieder entfernt habe. Ich musste auch den Plot ändern. Jetzt geht es noch ums Schreiben. Bei der Hitze, wir haben hier um die 34 Grad im Schatten, hänge ich im Liegestuhl und lese. Vielleicht bekomme ich ein Gedicht hin, aber nichts Längeres. Habe mir Kaysers ‘Kleine deutsche Versschule’ aus dem Bücherschrank geholt.

sabato, luglio 30, 2005

Andy Cox, der das englische SF-Magazin Interzone in den TTA-Verlag eingegliedert hatte, peppte die neueste Ausgabe mit einem Cover von Jim Burns auf, das eine vollbusige Amazone zeigt. Die Geschichten sind alle gut, düsterer als die amerikanischer SF-Magazine. Spürbar durch den Einfluss des Schwester- und Horrormagazines The Third Alternative, das ab nächster Ausgabe in Black Static umbenannt wird. Jeremiah Tolberts ‘This, my Body’ ist Beispiel. Arme Eltern vom Land übertragen die Verfügungsgewalt ihres Sohnes Antonio der Kirche der Preteriten, die in ihrer Religion Sex und Nahrung miteinander verbinden. Antonios Haut wird genetisch aromatisiert. Sie ist wie ein exquisites Mahl. Antonio lernt kochen, Frauen zu verführen und wird mit Vor-, Hauptspeise und Dessert auf seinem nacktem Körper der Wollust reicher Frauen ausgesetzt. Sein Kontrakt und damit die Verfügung über ihn wird an eine wohlhabende Familie verkauft. Während der Mann in der Familie auf Reisen ist, hat die Frau ihr Spielzeug. Antonio rechnet damit, dass er sich in absehbarer Zukunft freikaufen kann, doch als die Tochter des Hauses mitspielen will, wird es unangenehm.
John Clute bespricht Bücher. Er wird als bester Rezensent von SF angesehen. Nur kapiere ich sein hochgestochenes Kauderwelsch nicht. Es geht über meine intellektuelle Grenze und meine Kenntnisse der englischen Sprache hinaus. Doch da ich mir nur selten SF-Romane zulege, kann es mir gleich sein. Andy Hedgecock interviewt Charles Stross, ein nicht mehr ganz neuer Stern am SF-Firmament. Einige in SF-Magazinen gedruckten Geschichten sind zu Romanen verarbeitet worden. Ich kenne ein paar Stories von ihm und empfehle ihn vorbehaltlos.

venerdì, luglio 29, 2005

Here we go again. Locus May 2005, The Magazine of the Science Fiction & Fantasy Field trudelte herein. Hauptthema hier ein Bericht über die ‘2005 International Conference on the Fantastic’ in Fort Lauterdale und es wurde wieder ein neuer Begriff aus der Taufe gehoben. ‘Transrealism’, phantastische Beschreibung alltäglicher Situationen. Panels, wie auch auf dieser Konferenz behandeln stehts wiederkehrende Themen wie ‘Was ist SF?, Was ist Fantasy?, Was ist ihre Zukunft?, Wie fügen sie sich in die allgemeine Literatur? usw. Interessanter ist es, dass Dell Magazine, der Herausgeber von Asimov’s und Analog Preise an Studenten vergab, die an einem Kurzgeschichten-Wettbewerb teilgenommen hatten. Es hat sich doch wohl herausgestellt, dass Leute die gute SF schreiben, einer intelligenten Kategorie angehören. Folgende Autoren wurden in Locus interviewt: Sean Stewart, Chris Roberson und Rosemary Kirstein. Stewart schreibt neben SF und Fantasy Plots für Rollenspiele, Roberson schreibt Alternative History, Kirstein schreibt Fantasy. Die letztere, Tochter deutscher Immigranten hatte zuvor eine Reihe von Berufen ausgeübt wie Musiker, Songwriter, Folksinger, Programmierer, Technical Writer, User Trainer. Keine Ahnung, was Technical Writer auf deutsch heißt. Franz Rottensteiner berichtet über SF in Deutschland. Er war, so meine ich, auf dem Oldie-Con, dem ich einen halben Tag lang beigewohnt hatte. Auch Ronald Hahn, Herausgeber des deutschen SF-Magazines Nova war dort. Nova wurde in Rottensteiners Beitrag in Locus erwähnt. Mir ist es mit € 12.50 pro Ausgabe zu teuer. Locus enthält wie immer ein Sack voller Buch- und Magazinbesprechungen. Ich wünschte, ich könnte die Bücher lesen. Mich interessieren vor allem die von Lucius Shepard, nur mir fehlen Zeit und Geld.

giovedì, luglio 28, 2005

Die September-Ausgabe von ‘Analog, Science Fiction and Fact’ befasst sich in ihrem populärwissenschaftlichen Artikel mit Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Natürlich vor dem Hintergrund, der Klärung der Frage: Gibt es erdähnliche Planeten in unserer Galaxis, wie findet man sie? So, wie ich es sehe, überhaupt nicht. Erdähnliche Planeten müssen nicht nur die optimale Entfernung zur Sonne, die optimale Größe, die entsprechende Atmosphäre, genügend Land und Wasser haben, sondern auch größere Nachbarplaneten sowie einen Trabanten. So schützt Jupiter die Erde von verheerenden Meteoriteneinschlägen allein dadurch, dass er diese durch seine Anziehung auf sich lenkt. Unser Mond hingegen trägt durch seine Präsenz dazu bei, dass der Winkel der Erdachse sich im Laufe der Zeit nur geringfügig verändert, was anderenfalls zu unübersehbaren saisonalen Schwankungen auf der Erde geführt hätte. Was die Stories dieser Ausgabe betrifft, so ist Michael A. Bursteins ‘Sanctuary’ die von mir bevorzugte. Pater Wickham, der sich auf einer Raumstation das Gotteshaus mit anderen Religionsgemeinschaften teilt findet neben seinen katholischen Gläubigen einen Außerirdischen in seinem Gottesdienst. Dieser bittet um kirchliches Asyl. Der Extraterrestre, wie wir Italiener sagen , einem zu groß geratenen Insekt gleichend, hat gegen Gesetze seiner Religion verstoßen, die vorschreibt, dass sich nur einer von mehreren Zwillingen paaren und ein Kind austragen darf. Diese Außerirdische will ihr Kind, und weigert sich, den Embryo abzutreiben. Pater Wickham befindet sich in einem Dilemma. Zurück aus der Science Fiction Welt in meine eigene. Es wird dunkel und ich muss noch den Salat begießen. Morgen geht es wieder an die Tomaten- und Gurkenernte.

martedì, luglio 26, 2005

In Deutschland gibt es, so viel ich weiß, keine Horror-Magazine. Dafür gibt es in England eines, ‘The Third Alternative’, und es ist gut. Das Magazin erscheint vierteljährlich, bringt außer Kurzgeschichten Buch- und Filmbesprechungen sowie einen Bericht aus Japan. Fotos und Illustrationen sind schwarz-weiß. Paul Meloys Geschichte “Dying in the Arms of Jean Harlow” war für mich die Top-Story der Sommer-Ausgabe. Das Thema ist nicht neu, doch die Aufbereitung ist Super. Der Chef eines Supermarktes in Invidisham-next-the-Sea wird von seinem Bruder aufgesucht, der ihn vor einer bevorstehenden Katastrophe warnt. Tore zu einer fremden Dimension werden aufgestoßen und Monster werden einfallen um nach einem Kind zu jagen, dass die Verbindung zur anderen Dimension für immer schließen kann. Die Beschreibung der Arbeiter und Angestellten des Supermarkts ist gelungen. Dann die des Lieferwagenfahrers, der eine Zote nach der anderen reißt bis es ernst wird. Wie zum Beispiel: “Took my missus to Felate last night. It’s marriage guidance for couples where the wife won’t give blowjobs any more.” Die Agenten und Supermarktleute können es nicht verhindern. Das Tor zur Dimension öffnet sich und es kommt zum Kampf. Wer Horror mag, dem sei dieses Magazin empfohlen.
Nach tagelangem Ringen und vier unterschiedlichen Accounts habe ich meinem Blog einen Counter verpassen können. Das Einfügen der HTML- und Javascripts-Codes zeigte keine Wirkung. Zum Schluss fiel mir auf, das mein Office-Programm den Code in Small Caps, kleine Großbuchstaben, konvertiert hatte. Ich maß dem keine Bedeutung bei. Hätte es tun sollen. Schließlich sah ich den Counter. Er zeigte eine Eins, das war mein Hit. Kleinmütige Geister würden fragen, was soll das, wenn sich das sonst keiner ansieht. Ich meine, es ist als wenn man zum ersten mal in ein Tanzlokal kommt. Am Anfang kennt man keine Frauen. Dass es später zuviel sind, wird mir beim Blog nicht passieren.
Habe mich heute in Ferrara wieder zu Italienisch-, Englisch- und Spanischkursen angemeldet. Italienisch, das für Ausländer und zehn Euro. Den Rest bezahlt die Kommune. In Englisch bin ich eigentlich fit, schließlich habe ich zehn Jahre in den U.S.A. gearbeitet. Doch ist so ein Kurs ein willkommener Anlass, aus dem Dorf heraus zu kommen und neue Leute kennen zu lernen.
Was unser Dorf angeht, ich nenne es hier R.C., so findet vom 21/26 Juli die ‘Sagra di Sant’ Anna’ statt, ein kirchliches Fest mit einer weltlichen Komponente. Während die religiöse Seite aus Messen, Rosenkranzbeten und einer Prozession besteht, gibt es auf der Vergnügungsmeile, unserer Dorfstraße, ein Restaurationszelt, Tanzabende, die Glitter Show, eine Tanzvorführung der Kinder, Kaspertheater. Am letzten Tag werden wir ein pyrotechnisches Spektakel erleben, das seinesgleichen sucht. Für das Geld hätte man eine unserer löcherigen Straßen asphaltieren können, doch aufs Feuerwerk will hier keiner verzichten.

domenica, luglio 24, 2005

Science Fiction Magazine trudeln zu mir herein, so dass ich selten die Zeit zum Lesen eines guten Buches finde. Darüber hinaus häufen sich ungelesene ‘Scientific American’ an, deren Artikel mir gute Ideen für SF-Stories eingaben. Ich werde beim Lesen noch einen Zahn zulegen müssen. Nun zu ‘Analog Science Fiction and Fact’, July/August. In dieser ‘Special Double Issue’, über zweihundert Seiten stark, hat mir Brian Plantes ‘In the Loop’ am besten gefallen. Disrupter Dave arbeitet in Shady Rest, einer Virtual Retirement Community. Mit anderen Worten, in einem virtuellen Pensionspark. Doch die Bezeichung trifft es nicht, es ist so: Wenn in dieser Story jemand durch Krankheit oder Umfall ums Leben kommt und zuvor genug Geld gehortet hat, kann er sein Bewusstsein nach dem Tod in einen Computer laden lassen, dessen Speicher eine virtuelle Freizeitanlage mit Häusern, Restaurants, Schwimmbad und anderen Sportanlagen enthält, in denen der in der Virtualität Weiterlebende mit einem jungen, gutaussehenden virtuellen Körper versehen, einer Freizeitbeschäftigung nachgehen kann. Die Bewohner machen das, sie tun nichts anderes mehr. Eine Frau springt vom Zehnmeter Turm, eine andere singt Arien, ein Mann stellt Speisen her. Die Leute befinden sich in einem Loop. So kommt Dave als Disrupter in die Anlage. Er wird in die Virtualität geschickt, um die Bewohner auf andere Ideen zu bringen und triff auf eine Frau, in die er sich verliebt. Nun zum Science Fact Artikel. Wil McCarthy, SF-Autor und Raumfahrtingenieur macht zwei Wochen Dienst auf der Mars Society Desert Research Station in Utah. Dort wurde von der Marsgesellschaft eine Forschungsstation aufgebaut, in der unter Marsbedingungen gelebt und gearbeitet wird. Das Terrain, marsähnlich, rote, mit Fels durchsetzte Erde. Die Forscher verlassen das Modul in Raumanzügen, Sprechfunkverkehr findet mit simulierter Verzögerung statt, es gibt Psychotests, Funkgeräte, Generatoren werden repariert. Kurzum, die Leute sind auf sich allein gestellt, bis sie nach zwei Wochen von einem anderen Team abgelöst werden.
“PHANTASTISCH” ist nach meinem Empfinden das beste deutsche SF & Fantasy-Magazin.Stories stehen nicht im Mittelpunkt, obwohl in der dritten Ausgabe dieses Jahres Geschichten veröffentlicht wurden, die aus einem Wettbewerb hervorgegangen waren. Andreas Eschbach versucht die Frage ‘Wie schreibt man eigentlich gut?’ im Teil 4 seiner Werkstattnotizen zu beantworten. Nur besteht zwischen Lesen und Ausführen diese Lücke, die zu schließen ich große Mühe habe. Mit seinem Artikel ‘Don’t panik’ errichtet Horst Ilmer einen Wegweiser durch die Sekundärliteratur wie das ‘Lexikon der deutschen SF’, ‘Jules Verne, eine kritische Biographie’. Friedel Wahren und Carsten Polzin berichten über den Fantasy Autoren Tobias O. Meißner, Carsten Kuhr nimmt die Konkurrenten Harry Potters aufs Korn. Thomas Harbach spricht mit dem SF-Autoren Michael Marrak, Achim Schnurrer portraitiert den Autoren von Zukunftsromanen Robert Kraft (1849-1916) Ulrich Blode bringt etwas über Angela und Karlheinz Steinmüller, zwei SF-Schriftsteller aus der ehemaligen DDR. Ich schätze Leute, die deutsche SF lesen. Das tut z.B. auch Helmuth W. Mommers, der Rainer Innreiters SF-BoD-Taschenbuch Nacht über Median kritisch auseinander nimmt. Nicole Rensmann interviewt die Fantasy Autorin Nina Blazon. Und noch ein Interview mit John Ringo, Autoren amerikanischer Militär-SF. Ich nehme an, so nach dem Stil ‘Starship Troopers’. Es gibt einen Sack voller Buchbesprechungen, dann die Erinnerung an Karl-Heinz Tuschel und damit soll es gut sein. Und im Übrigen: Deutsche SF ist ziemlich teuer. Wie sieht es mit chinesischer aus?

sabato, luglio 23, 2005

Vor kurzem flatterte die April-Ausgabe von ‘LOCUS’, dem kalifornischen ‘Magazine of the Science Fiction & Fantasy Field’ in meinen Briefkasten. Sie enthält einen Nachruf auf Andre Norton (1912-2005), einer Altmeisterin der SF und Fantasy. Über siebzig Jahre hinweg hat sie über einhundert Bücher geschrieben. Ich erinnere mich noch an die Utopia-Großbände mit Nortons Romanen, die ich als Jugendlicher nicht stehen lassen konnte. Wenn man als Jugendlicher mit dem SF-Bazillus infiziert wird, kommt man auch im Alter nicht davon los. Es gibt genügend Beispiele dafür. Das Interview mit BET MEACHAM ‘The Kid on the Bicycle’. Meacham ist Executive-Editor von Tor, einem der größten amerikanischen SF-Buch-Verlage. Sie erzählt, dass sie als Siebenjährige in die Bücherei der Stadt fuhr und zum ersten Mal Bradburys ‘The Martian Chronicles’ in die Hand bekam. Danach blieb sie bei SF hängen. Meacham berichtet, dass es auch in den U.S.A. schwieriger wird, mit schriftstellerischer Tätigkeit den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Locus-Interviews sind im Grunde keine. Es werden keine Fragen gestellt. Dies hat den Vorteil, dass der Partner seinen Gedanken freien Lauf lassen kann ohne durch Fragen eingeengt zu werden. Der Leser profitiert davon. Dann das Interview von LAUREL WINTER ‘A Dip in the Gene Pool’. Winter ist Poet und Jugendbuchautorin. Sie gewann die mit $ 25000 dotierte McKnight Fellowship. Winter erzählt, dass sie sich in der Ein-Raum-Schule in den Bergen Montanas nicht hatte anpassen können. Sie deutet es jetzt positiv, da es Ihr beim Schreiben von Jugendbüchen zugute Kommt. Als letztes Interview lese ich das mit SUSANNA CLARKE, der Autorin von ‘Jonathan Strange & Mr. Norrel’, einer allseits gelobten Fantasy, an der Clarke von 1993 bis 2004 gearbeitet hat. Locus enthält außerdem einen Sack voller Buch- und Magazinbesprechungen. Unter ihnen eine Rezension von Andreas Eschbachs ‘The Carpet Maker’. Weiter gibt es eine Zusammenfassung der 29th Annual Williamson Lecturship, die auf dem Campus der Eastern New Mexico University in Portales, NM statt fand. Auf den Fotos sah man durchweg alte Zausel. Viele darunter, die noch immer frisch und fröhlich ihre SF-Romane fabrizieren. Der am längsten dabei ist: Jack Williamson selbst. Der jetzt Siebenundneunzigjährige hatte 1933 seinen ersten SF-Roman veröffentlicht. So um die vierzig Jahre ist es her und wir hatten Wolfgang M. Biehler als Mitglied in unserem Hamburger SF-Club. Biehler hatte einen Buch- und Comic-Verlag und war Herausgeber der St-Pauli Nachrichten. Die mit den Kleinanzeigen wie ‘füllige Frau sucht stark gebauten Mann für einsame Stunden’. Zu der Zeit übersetzte ich Biehler ein paar Porno-Romane aus dem Englischen, betextete Comic Vignetten von ‘Clever und Smart’ und verlängerte Jack Williamsons Roman ‘Die Zeit-Legion’ um zwanzig Seiten, weil er Biehler zu kurz schien. SF-Urgesteine gibt es auch in Deutschland. Der SF-Oldie-Con in Unterwössen/Obb., den ich als Etappenziel auf meinem Weg nach Hamburg benutzte, hatte zum Beispiel Waldemar Kumming zu Gast, der als Zweiundachtzigjähriger keinen Con auslässt und auch auf dem World-Con in Glasgow dabei sein wird. Sein jährlich erscheinendes Fanzine ‘Munich Round Up’, das er wohl schon über vierzig Jahre heraus gibt, enthält Fotos und Berichte über den letzten World-Con. Zusammengefasst: SF-Fan wird man als Kind und bleibt es. Es gibt viele, die sich wie ich, aus dem Fandom ausgeklinkt haben, als der Beruf seinen Tribut forderte. Danach wurden sie wieder aktiv.

giovedì, luglio 21, 2005

Muss mich ans Blogging gewöhnen, an die Art, im Blog zu schreiben. Auf der Homepage war es anders, unpersönlicher.
Meine Autolampen kamen per Post. Typ 9007. Die Werkstatt am Ort war nicht in der Lage, diesen Typ aufzutreiben. Ich verstehe nicht, warum es die in Italien nicht gibt. Aber hier gibt es so vieles nicht. So ging ich ans Internet und stöberte http://www.e-shoppingcenter.ch/ auf. Zwei Jahre zuvor musste ich die Lampen noch in den U.S.A. bestellen.
Zur Zeit arbeite ich an einer Story mit dem Arbeits-Titel ‘Unterwegs mit Mutti’. Schreibe nur drei oder vier Sätze am Tag. Ich habe nicht den Drive und die Story soll lang werden. Ich habe bis auf den Angang die Handlung nicht im Kopf. Vermutlich werde ich sie beim Schreiben weiter spinnen. Zwei Leser haben mich angemailt, gefragt, wann ich eine Dark-Fantasy Geschichte herausbringe und ob es eine Fortsetzung zu meiner Erotik-Story ‘Die Tupperware Party’ gibt. Erotik, was für ein schwieriges Gebiet, aber reizvoll. http://www.asstr.org/files/Collections/Alt.Sex.Stories.Moderated/Year2000/27379 'Model Payback' von DrSpin ist für mich beispielhaft. Sie ergeht sich nicht ausführlich in Sex und hält den Protag, hier den Ehemann, in nervöser Spannung. Schriebe ich eine Fortsetzung zur Tupperware-Party, müsste sie wohl nach dem Schema wie ‘A Model Payback’ ablaufen.

mercoledì, luglio 20, 2005

In den letzten Tagen habe ich Folgendes gelesen.
P.G. Wodehouse: Onkel Fred im Frühling
Wodehouse (1881 - 1975), Autor humoristischer Kurzgeschichten und Romane, schrieb vorwiegend über den Butler Jeeves oder über Blandings Castle. Nach dem Butler Jeeves wurde die Internet Suchmaschine Ask Jeeves benannt. Dieses Buch, 1939 erschienen, handelt von Frederick Altamont Cornwallis Twistleton, Onkel Fred, dem fünften Grafen von Ickenham, der, sobald seine Frau auf Reisen geht, sich dem Dolce Vita in London hingibt, bei Hunderennen, Kartenspiel, Wetten usw. verliert, Dingen, über die Frauen die Nase rümpfen, Ickenhams Frau nicht ausgenommen. Sie verwaltet die Finanzen und Twickenham ist nicht in der Lage, Ricky Gilpin, dem Verlobten von Polly Pott das Geld für einen Zwiebelsuppenstand zu geben. Polly Pott ist die Tochter von Claude Pott, einem Freund Ickenhams, einem Privatdetektiv und ehemaligem Buchmacher und somit bürgerlich. Ricky Gilpin, adelig aber als Poet mittellos. Eine von Verwandten nicht gutgeheißene Verbindung. Twickenham versucht Schicksal zu spielen und begibt sich mit seinem Neffen Pongo und Polly unter dem Namen des Psychologen Roderick Glossop auf das Schloss Blandings, wo Lord Emsworth unter der Fuchtel seiner Schwester Lady Constance steht. Diese sowie der zugereiste Graf von Dunstable versuchen das Schwein Empress aus dem Wege zu räumen, eine Sau, mit der Lord Emsworth zwei Mal hintereinander die Silbermedaille gewonnen hatte. Onkel Fred gerät in seinem Bemühen, dem verliebten Paar zu dem Geld für den Zwiebelsuppenstand zu verhelfen, von einer Bredrouille in die andere. Doch fällt ihm immer wieder etwas ein, sich aus der Situation zu befreien und danach in eine andere zu geraten. Wer dem englischen Humor etwas abgewinnen kann, hat hier ein Buch für sich gefunden. Wodehouse hat fast einhundert Bücher, darüber hinaus Texte für Musicals und Kommödien geschrieben. Kurz vor seinem Tod wurde er geadelt.

Analog, Science Fiction and Fact, June 2005

Von den sechs Geschichten nehme ich Wil McCarthys 'The Policeman's Daughter', in der Faxgeräte eine Rolle spielen. Personen können sich an einen anderen Ort faxen lassen, mit anderen Worten, es entsteht eine Kopie von ihnen. Quantenmechanik macht es möglich. Theoretisch ist es auch heute schon machbar, nur dauert es wohl milliarden Jahre, bevor das letzte Atom an den Empfangsort gebeamt ist. Carmine Strange Douglas, Untersuchungsexperte, erhält von einem Freund die Nachricht, dass eine Person ihm nach dem Leben trachtet. Bei der Anzahl der Backup-Copies sicher kein leichtes Unterfangen. Am Schluss stellt sich heraus, dass der Mordgenosse eine frühere Kopie des Freundes ist. Um dies herauszubekommen, greift Carmine auf eine Archivkopie seiner selbst zurück, die zu einer Zeit entstanden war, als er eine stürmische Beziehung mit der Tochter eines Polizisten aufgenommen hatte. Verständlich, dass die Kopie nicht mehr ins Archiv zurück will.
Der Sachartikel behandelt Gene Doping, die gentische Veränderung von Sportlern, die es diesen erlaubt, höhere Leistungen zu erbringen. Diese Art Doping ist nicht nachweisbar und könnte in Zukunft ein Problem werden.

Fantasy & Science Fiction, July 2005

Acht Geschichten Lesevergnügen. Genau wie die Geschichten von Asimov's und Analog sind sie angenehmer zu lesen als SF-Stories, die in deutschen Kleinverlagen herauskommen. Die kommen zu sperrig daher. Bei Scott Bradfields 'Angry Duck' handelt es sich um Sammy, eine Ente, die als zorniger Poet Furore macht. Sie ist von einer Reise nach Singapur nicht mehr zurückgekehrt. Ein Reporter befragt Lehrer, Kollegen, Freundinnen über Sammy aus. In der Story 'Hero the Movie' von Bruce McAllister werden die fünfziger Jahre herauf beschworen, eine amerikanische Kleinstadt daraus mit ihren Häuschen, gepflegtem Rasen, properen Hausfrauen, adretten Kindern und Straßenkreuzern. Eine Stadt wie die, in der der Blob wütete. In den fünfziger Jahren, in denen es in Kinofilmen von Monstern, welche die Erde zerstören wollten, wimmelte. In dieser geschilderten Stadt ist es nicht der Blob, sondern es sind Heuschrecken, Riesenheuschrecken, Monsterheuschrecken, die vor nichts Halt machen und Rick Rowe, der Held dieser Geschichte, findet mit einem Wissenschaftler zusammen einen Weg, die Insekten auszurotten. Rowe wurde zum Helden, wie die in den Filmen. Er heiratete die Tochter des Professors, gab Interviews, sonnte sich in seiner Berühmtheit. Diese verblasste, er fiel in Depressionen und sein Niedergang begann. Eine klassische Story mit Euphorie, Niedergang und am Ende mit der Lösung seiner Konflikte, in der sein Engagement noch einmal benötigt wird, von Aliens, für die es auf der Erde immer schwieriger wird, zu überleben.


Business Week, July 11, 2005

Was ich an dieser Zeitschrift, die ich schon über dreißig Jahre beziehe, immer wieder gut finde, ist die Schilderung technischer Fortschritte, die alte Geschäftsmodelle zerstören und neue ins Leben rufen. Ein Bericht betrifft SAP in Walldorf/Baden, eine Programmierschmiede, ohne deren Existenz ich nicht als freischaffender Programmierer in den U.S.A. hätte herum tingeln können. SAP, deren Programme in über 27000 Weltunternehmen laufen, setzt jetzt auf Netweaver, auf Programmmodule, die mit Programmen anderer Hersteller kooperieren können und die es SAP gestatten mitzuhelfen, auch mittlere und kleinere Unternehmen zu rationalisieren.Ein anderer Bericht gilt Vinton G. Cerf, einem der Väter des Internet-Protokolls TCP/IP, das bis zu 4,3 Milliarden Internet Adressen zulässt. Cerf arbeitet an einem Protokoll mit einer maximalen Adressenzahl von 380 trillion trillion Trillionen. Er denkt dabei an aus Molekülen zusammengesetzte Schaltkreise, an Internetverbindungen ins All und auf den Mars, die einmal adressiert werden müssen. Beeindruckt es nicht, dass es, während wir inklusive der Politiker uns um den nächsten Tag kümmern, es Personen gibt, die für uns die Zukunft planen?

martedì, luglio 19, 2005

Von meiner Homepage aus gestartet, bin ich im Blog gelandet. Die Kommentare aus ‘Vom Hundertsten ins Tausendste' habe ich mit genommen. Über das hinaus, was ich gelesen und was in meiner Mailbox gelandet ist, springe ich auf den Hobbyjournalisten-Zug und werde versuchen, von meinem italienischen Standort Interessantes zu bringen.

Klaus

Was las ich gerade?

Wolfgang Koeppen: Das Treibhaus
Eines der Bücher, das von der Süddeutschen Zeitung für € 4.90 an den Leser gebracht wurde. Erschien zum ersten Mal 1953 und da kommen Erinnerungen hoch. Willi Birgel, der im Kintopp für Deutschland ritt. Im Bundestag wurde für und gegen die Wiederbewaffnung gestritten und Keetenheuve, hier Protagonist, da Abgeordneter, fährt im Zug nach Bonn, setzt sich in sein Bundestagsbüro, fährt zum Haus des amerikanischen Hohen Kommissars, kehrt ins Bundeshaus zurück, arbeitet dort im Ausschuss mit. Am Abend trinkt er hier und da ein Glas Wein, schläft in seiner Abgeordnetenwohnung, geht am nächsten Tag ins Kino, in die Weinkneipe, in der er Lena, einen weiblichen Mechanikerlehrling, der im Gefolge einer lesbischen Heilsarmistin mitzieht, wieder trifft. Keetenheuve betrinkt sich, macht sich an Lena heran und springt von einer Brücke in den Tod. Kein Stoff, der eine Kurzgeschichte vorantreiben könnte, oder? Für einen Roman langt er allemal. Wie das? Zwischen den szenischen Eckpunkten wird Keetenheuves Persönlichkeit aufgedröselt. Seine Versuche, sich in der Politik zu engagieren, die Erkenntnis, das dies sinnlos, von der Wirklichkeit abgehoben wie in einem Treibhaus ist. Wer könnte ihmda widersprechen, wo wir sehen, dass es noch immer so ist. Manchmal kommt Koeppen bemüht daher, wenn er dem Leser ein Synonym nach dem anderen vorsetzt. Der Leser gewöhnt sich dran.